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Samstag, 18. Dezember 2010

Haifa "The most wonderful city in Israel...

...you have to come back to Haifa!"


So hieß es. Bevor ich allerdings näher darauf eingehe möchte ich euch erst einmal sonnige Grüße aus meiner neuen Heimat schicken! Ich hoffe es geht euch genauso gut wie mir!

In den letzten Tagen ist sehr viel passiert und ich möchte euch einen kleinen Einblick verschaffen. Wir hatten bis gestern ein Seminar über Kunst und Kultur Israels in Haifa, einer Hafenstadt im Norden Israels. Wahrscheinlich kennt ihr seit den letzten Wochen Haifa sehr gut. Es war, soweit ich das mitbekommen hab, beinah täglich in den Nachrichten - "The biggest fire in the History of Israel" - Jerusalem Post.
Dies aber ist Geschichte und das ist nicht der Grund warum ich diesen Eintrag mache!

Die Seminarleitung hatte sich zur Aufgabe gemacht den Voluntären in Israel die Kunst und Kultur, sowie die Verständigung von Arabern und Israelis näher zu bringen.
Zu diesem Zweck durften wir uns am ersten Tag des Seminars interessante Vorträge, z.B. über die Arabische Kultur oder die Kunst in Israel anhören und uns informieren. Zudem hatten wir Besuch von einem Überlebenden der Shoa - Ein wirklich interessanter Mensch und gleichzeitig ein Berühmter Künstler, welcher Bilder für Museen auf der ganzen Welt zeichnet und ausstellt. Dieser hatte uns mit Hilfe von Bildern seine Lebensgeschichte während dem 2. Weltkrieg nahegelegt. Ihm zuzuhören war erdrückend jedoch schön zugleich, weil es eine wichtige Bereicherung war.
Da diese Person mein persönliches Highlight war möchte ich kurz seinen Lebensweg während dem Krieg schildern.

Geboren wurde er in einem kleinen Dorf in der Ukraine, welches nicht auf einer Landkarte zufinden ist, als die Nazis kamen wurde er mit dem Zug ins Warschauer Ghetto (Polen) deportiert und wochen später weiter nach Auschwitz (Polen). Dort blieb er ebenfalls "nur" ein paar Wochen, als es für ihn weiter nach Buchenwald (Deutschland) ging. In Buchenwald blieb er ein bis zwei Monate, bevor er weiter nach Magdeburg deportiert wurde. Dort musste er 8 1/2 Monate unter unvorstellbaren Zuständen arbeiten, bevor er dann kurz vor Kriegsende wieder nach Buchenwald transportiert wurde, und dort auf die Befreiung durch die Amerikaner gewartet hat.
Die einzelnen Stationen hat er mit Hilfe seiner Zeichnungen uns näher gebracht, ich denke ich muss nicht ins Detail gehen.

Nach dem Abendbrot, welches überaus deutschen Charakter hatte, hatten wir eine Israelische Tanzlehrerin zu Besuch, welche uns Israelische Volkstänze beibringen wollte.

Jene Art Tanz hat leider sehr stark den Chrakter einer Motivationsveranstaltung für demotivierte Mitarbeiter in einer großen Firma! Und mal unter uns, Motivation? Die brauchen wir nicht!:D Es war natürlich trotzdem spaßig.

Abends sind wir mit einer Israelischen Klasse die auch ein Seminar im Beit Rutenberg hatte, etwas trinken gegangen. Waren alles in allem eine lustige Truppe (ca. 40), wenn man bedenkt das man deutsche auf 30 km Entfernung unter Israelis erkennen kann.

Am nächsten Morgen waren wir alle etwas Müde, was uns aber nicht daran gehindert hat nach dem Frühstück mit dem Reisebus nach En Hod, einem Künstlerviertel nahe Haifa zu fahren, welches auch im Carmelgebirge liegt. Ja, genau, ihr habt Recht - Da wo das Feuer war!
Es war wirklich beeindruckend und erschreckend was die Flammen in dem National Park angerichtet haben und auch in En Hod hat es 12 Künstler getroffen, deren Häuser abgerbannt sind. Durch den Wind ist das Feuer teilweise mehrere 50 Meter gesprungen.

Das alles ist uns aber nichts angegangen und wir sind 'Fotos-schießend' durch En Hod gelaufen, während uns unser Guide interessante Infos zu dem Viertel gegeben hat.
Ein Wort zu diesem Ort - Wunderschön!

Im Anschluss der Besichtigung von En Hod sind wir nach Castra gefahren einer Shoppingmall für Kunst, wirklich sehr interessant und ein schöner Kontrast zu den "normalen" Kapitalpalästen - leider sehr schwach besucht. Dort haben wir sehr lecker zu Mittag gegessen.
Danach sind wir ins Beit Ha Gefen gefahren (Zur Info - Beit ist Hebräisch und bedeutet Haus), dieses Haus dient der besseren Verständigung zwischen Juden und Arabern, quasi ein Haus der Begegnung.

Im Anschluss danach hat uns eine Frau, die in diesem Haus arbeitet, durch die Straßen nahe dem Haus geführt und uns Street Art gezeigt. Und an diesem Punkt möchte ich zu dem Titel des Blogeintrags zurückkommen, diese Frau hat uns während der einstündigen Führung ungefähr 100 mal versichert wie wundervoll Haifa ist.

"You know, this City is the most beautiful City in Israel! No wait, its one of the most beautiful Citys in the World, you have to come back, really you have to!"

Es war wie eine Reisewerbung - interessant aber es hatte immer diesen Beigeschmack, aber natürlich, ohne Frage Haifa ist schön, aber nicht die schönste und spannendste Stadt Israels oder gar der ganzen Welt. Wahrscheinlich hört sich diese kleine Anekdote für mich witziger an als für euch!=D

Der restl. Abend war frei und wir sind noch einmal mit den Israelis weggegangen

Das absolute Highlight unseres Seminars waren jedoch die Bahaigärten Haifas, welche wir bei einer kostenlosen englischsprachigen Führung am Freitag genossen haben.

In drei Worten:

"Fantastisch, Atemberaubend, Wunderschön!"

Bilder können in dem Fall mehr beschreiben, und davon habe ich einige, die ich euch zeigen möchte!

Alles in allem ein schönes Seminar mit vielen neuen Eindrücken und neuen Bekanntschaften, wie immer findet ihr die Fotos in Form eines Albums weiter unten, schaut es euch an und staunt!=D

P.S.: Fotos muss ich noch hochladen! Dauert immer ein bisschen mit unserem 'Superinternet'!;)


Beste Grüße aus dem Nahen Osten!

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